Image credit: Maximilian Schneller
Bei einem Kontingent von 75 Tickets müsst ihr flott sein - in so lauschiger Athmosphäre wird man die mostviertler Legende so schnell nicht wieder sehen. Freut euch auf einen magischen Abend!
20 € Vollpreis / 17 € Ermässigt für Schüler*innen, Lehrlinge, Studierende, Pensionist*innen, Präsenz- und Zivildienende
"Mir geht's um die Menschen" ist das vierte Studioalbum des Wiener Rappers Monobrother (VÖ: 15. September/Honigdachs). Was nach dem hohlsten aller Polit-Slogans klingt, versteht der 37-Jährige als die Utopie einer lebenslangen Kabane im Gänsehäufel für alle. Die Menschen, die er in schwarzhumoriger Rollenprosa charakterisiert, könnten allesamt einer Deix-Collage entspringen – als Karikaturen des autoritären Kleinbürgers, opportunen Sozi-Funktionärs, Internetjunkies oder Fernsehphilosophen.
Der Anti-Sommerhit „The Bill Please!“ rechnet mit dem gottgegebenen Recht des weißen Europäers auf Urlaub im Krisengebiet ab. In „Kreisverkehr“ führt die Enthüllung einer EU-finanzierten Skulptur zum zornigen Fackelmarsch niederösterreichischer Kleinstadtbewohner. Mittels Zitate-Mosaik verwandelt Monobrother in André Heller Battle Rap den gleichnamigen Tausendsassa zum über allem schwebenden Battlerapper. In „TV Philosoph“ mimt er den frustrierten Talkshow-Intellektuellen („kennt ja kana mehr den Heraklit von euch Trotteln“).
Hinter den Produktionen der zwölf teils sphärischen Beats stehen langjährige Wegbegleiter wie Fid Mella, Stixx, B.Visible, Digga Mindz und Kapazunda.
„Mir geht’s um die Menschen“ reitet wild durchs rot-weiß-rote Panoptikum und persifliert das allgemeine Gerangel um die Deutungshoheit von Normalität: scharfkantig, poetisch-pointiert und immer mit dem Anspruch, die Komödie aus der vorherrschenden Endzeitstimmung zu kitzeln. Und auch das Albumcover suggeriert: Die geprügelte Hoffnung auf ein gutes Leben für alle stirbt zuletzt.