Seine Songs grundiert der Multiinstrumentalist Lijon mit lustvoll schwelendem Bass, der im Zusammenspiel mit dem rohen, analogen Feeling seiner Kompositionen daran erinnert, worum es hier eigentlich geht: um Verführung, Körperlichkeit, Soul. Also Themen, die man zwar wortreich verhandeln könnte - die allerdings immer dann am kraftvollsten spürbar werden, wenn ihre Vermittlung dem Schnörkel und der Verbrämung entsagt. In seinem Werk dominiert das Prinzip der Reduktion, frei nach dem Motto: Wo ein Wille ist, kann auch etwas weg. Die Lust am Zusammendenken unterschiedlicher Soundkosmen bleibt stets von der Erkenntnis gezähmt, dass zu viel fast immer schlimmer ist als zu wenig. So wirkt dann Lijons Post- Genre- Geflecht aus digitaler Programmierung und der rohen Direktheit alter Blues- und Soulplatten zwar durchaus verspielt, verliert aber nicht das Bewusstsein dafür, dass es zuweilen die Zwischenräume sind, in denen sich das Entscheidende abspielt.
Lijon »N°5 – ›Don’t Care‹: https://youtu.be/-OrmDh34dKA
Davor ab 20:30 Expertentalk am Balkon. Thema: tba.
Anschließenede Tanzbodenbefüllung mit Ink-Family-DJ.