Die Musik der Wiener Band ‚ischia‘ schafft etwas, was nur wenigen gelingt: Sie kann
sowohl Nieselregen-Spaziergänge an ergrauten Nachmittagen als auch unbeschwerte
Abende am Ende eines heißen Sommertags begleiten. Mal wird das Publikum dabei von
dunklen Harmonien an geheimnisvolle Orte geführt, mal spannt sich eine wärmende
Decke aus Soundwolken über die Verse und Refrains. Der rote Faden aus eingängigen
Hooks und kompakten Songstrukturen lassen eine Nähe zum Pop vermuten, doch
vorhersehbar ist das Songwriting nie. Ganz im Gegenteil überrascht die Kombination
aus rohen Gitarren-Sounds und komplexen Melodien gemeinsam mit den Texten, die
sich gerne zwischen den Zeilen am Patriarchat oder an der Leistungsgesellschaft
abarbeiten. Einflüsse von Shoegaze und Dreampop münden in einen bestimmten Indie-
Rock, der nicht selten zum Tanzen einlädt.