In der Wiener Hobbythek versammelte sich von 1998 bis 2005 die kulturelle Revolution im Wohnzimmer. Was die Hobbythek tatsächlich war, darüber sind sich die meisten im Unklaren. Das in der Edition mono/monochrom erschienene Buch zur Hobbythek (20,-) ist ein Rückblick auf und eine Annäherung an diese Institution mittels Textbeiträgen von Menschen, die in der Hobbythek zu Besuch waren.
Gegründet wurde sie mit der Idee eines Gegenangebots zur allzu coolen Ausgehkultur und als Plattform für alle Menschen, die verschiedene Dinge gerne tun, ohne Professionalitätsanspruch und als Hobby. Mit Leitsprüchen wie „Mach dein Hobby zum Leben“ oder „Hobbies können die Welt verändern“ erklärte man das Hobby zur Kunst und Hobbyisten zu Künstler*innen.
Im Vereinslokal in der Wiener Seidengasse fanden transdisziplinäre Veranstaltungen mit Haareschneiden, Insektenrennen, Wurstpiercing, Go-Kart-Rennen statt. Es wurden Filme gezeigt, Konzerte, Theaterstücke sowie Kunstperformances absolviert und DJ’s legten Nischenmusik auf. Immer ein bisschen improvisiert, „alles war immer irgendwie“, handelte es sich doch meistens um die ersten öffentlichen Auftritte der Proponent*innen.
Hier entdeckte auch eine Gruppe junger Burschen ihr Talent, über die Stimmen von Politiker*innen witzig „drüberzureden“. Heute sind sie als Maschek bekannt. Und fast genau 26 Jahre nach ihrem ersten Auftritt in der Hobbythek feiern sie mit uns die Erinnerung an die Hobbythek.
Nach mehr als zehn Jahren Arbeit ist diese Zeit und dieser Ort der Wiener Subkultur in einem Buch verewigt worden. Im Jahr 2022 erschienen, soll das Buch zwei Jahre später gebührend präsentiert gefeiert werden. Gegen den Zeitgeist der Schnelligkeit, gegen den Trend zur Optimierung von Arbeitsabläufen.
In loving memory.
Mit Maschek, den DJs Susi von Hasen, Little Joe‘s Gang und Drehli Robnik.
Ort: k48 - Offensive für zeitgenössische Wahrnehmung
Projektraum Oliver Hangl
Kirchengasse 48/Lokal 2, 1070 Wien
Keine Tiere erlaubt/No pets allwowed!