16.01.'25, 20:30 |
Chelsea
U-Bahnbögen 29-32, 1080 Wien |
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Sehr viel Staub wirbelten Die Buben Im Pelz mit ihrer Dialekt-Version der Velvet Underground-Bananen-Platte auf. Dieses Jahr veröffentlichten sie ihr drittes Album „Geisterbahn“ produziert von Alex Hacke (Einstürzende Neubauten) und Alex Lausch. Ihre Weihnachtskonzerte im Chelsea sind schon liebe Tradition.
Die Buben im Pelz haben einen Huscher. In einer Zeit, in der Bands aus ökonomischen Gründen oft zu Duos zusammenschrumpfen, mutieren sie zur
Sechserformation. In einer Pop-Gegenwart, die den Rock‘n‘Roll für tot erklärt, setzen sie auf schroffe Gitarren. Mehr noch, sie lassen ihrer Liebe für die
Einstürzenden Neubauten freien Lauf. Und reisen im Herbst 2019 kollektiv nach Berlin, um mit Alexander Hacke an ihrem neuen Album zu arbeiten. Der
Neubauten-Bassisten wiederum zeigt sich vom dunklen Wiener Schmäh der Band begeistert.
Grantiges Aufbegehren ist dann auch Thema in den Texten von Christian Fuchs. Etwa im Titellied "Geisterbahn", das die Gegenwart als Rummelplatz politisch verirrter Seelen beschreibt. Während in der melancholischen Ballade "Kodachrom" nur die Flucht in Vintage-Fantasien bleibt. Stimmungsbilder, die perfekt zur apokalyptischen Gegenwart passen, auch wenn die Stücke knapp davor entstanden. Dazu drischt Gernot Scheitbauer elegant in die Drums, lässt Markus Reiter die Gitarre klirren, schwingt Christof Baumgartner den Bass, hämmert Bernd Supper in seine Keyboards. Man darf angesichts der Bands, in der diese Musiker spielen und spielten - von Fetish 69, Bunny Lake, der Neigungsgruppe Sex, Gewalt & gute Laune bis Scarabeusdream, Liger und Destroyed, but not Defeated - durchaus von einer österreichischen Indie-Allstarband sprechen.
www.noiseappeal.com/artists/die-buben-im-pelz/