Besetzung:
Martin Max Offenhuber ( Kamera, Samples, Ektar, Harmonium, etc)
Ralph Wakolbinger (Schlagzeug, Perkussionsinstrumente)
Thomas Binder Reisinger (Videosystem, E-Guitar, Feedback)
Andreas Ledl (E-Bass, Qarqba, Klarinette)
Als „schmutzige industrielle Revolution in den weißen Räumen der Laptopmusik“ (Falter) wurde das erste COUSCOUS-Album bei seinem Erscheinen 2006 begrüßt. Das ist einige Jahre her, und auch wenn die neue Platte TRANS der ersten bei oberflächlichem Hinschauen erstaunlich ähnelt – ihre Hülle wurde einfach grob überklebt – sind die Unterschiede nicht zu übersehen. So stand „Couscous“ damals noch nicht als Bandname auf dem Cover, sondern als Titel einer Solo-Arbeit von MARTIN MAX OFFENHUBER.
Offenhuber, einer breiteren Öffentlichkeit als Gitarrist der Band KREISKY ein Begriff, hat darauf mit einem Mix aus exotischen, elektronischen und aus Schrott und Abfallprodukten selbstgebauten Instrumenten einen betörend-feinsinnige, sehr rhythmische Form von Geräuschmusik erfunden, die das eingangs erwähnte Falter-Zitat bestens umschreibt.
In den seither vergangen Jahren hat Offenhuber COUSCOUS erweitert, programmatisch und personell. Mit Ralph Wakolbinger (Schlagzeug - Aber das Leben lebt, Mord), Thomas Binder-Reisinger (Gitarre, Visuals - David Lipp & Liebe) und Andreas Ledl (Bass, Klarinette - 4 experimentelle die nur 2 sind) ist neben Offenhuber ein hochkarätiges Kollektiv auf TRANS zu hören. Schillernde industrielle Klangtexturen werden auf TRANS von grimmigen Rhythmuspatterns konterkariert. Dem Albumtitel entsprechend sind Mutation zu Metal, zu Worldmusik, zu Jazz jederzeit möglich. Als Gast lässt Boris Hauf auf mehreren Stücken sein gut gegen den Strich gebürstetes Baritonsax aufheulen.
Wer COUSCOUS einmal live gesehen hat, weiß, dass das filmische Element bei ihren Konzerten eine große Rolle spielt. Der Kamerablick aus dem Bus- oder Zugfenster, auf Kräne und Müllwägen fängt Alltagsroutinen und immer neue Mikro-Zufallsdramen ein. Maschinen, Lärm und Geräuschkulissen dieser Filme werden auch auf Platte aufgegriffen und übersetzt. Das sorgt nicht nur für ein spannendes Klangbild, sondern setzt auch ein Signal: Diese Musik will nicht mit dem Kopfhörer der Abstraktion gehört werden, sondern bei offenem Fenster, heute, jetzt.
COUSCOUS – TRANS
Live aufgenommen im Studio 2 im Wiener Radiokulturhaus
Label: Pumpkin Records
Vertrieb: Trost