Image Credit: Cristina Marx

Termine und Tickets

29.01.'25, 20:30 Viper Room
Landstraßer Hauptstraße 38, 1030 Wien, Österreich
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Details

liccht-kulturverein für nischenmusik und populärkultur
CASPAR BRÖTZMANN MASSAKER (D), CONNY OCHS (D)
Veranstaltungsort: Viper Room
Landstraßer Hauptstraße 38, 1030 Wien, Österreich

Einlass: 20:00 Uhr
Beginn: 20:30 Uhr
Künstler: CASPAR BRÖTZMANN MASSAKER, CONNY OCHS

Caspar Brötzmann
Born in 1962 in a post-war divided Germany, Caspar Brötzmann started out playing the piano, his main inspirations included, Hanns Eisler, singer Ernst Busch, his mother’s “Hausmusik” (German tradition where the family gathers to play their instruments together), and also by the roaring sounds of his father, virtuoso saxophonist giant Peter Brötzmann, aka “The Teutonic Axe“ – a key player in the European free jazz movement, Fluxus artist, and ideologically adamant communist.
Caspar lived in fear and awe of his strict father, and he took to the guitar knowing that Peter and his peers sneered at Americanised music, and especially electric guitars and the hard rock sounds that appealed to Caspar, the likes of Ritchie Blackmore, Jimmy Page, and Jimi Hendrix. The guitar became, Caspar says, “his shield against the unsettling world”. “It wasn’t about virtuosity” Caspar continues “rather the love of the instrument”.
Caspar didn’t have any formal training, but Hans Reichel – a family friend and an avant-garde guitarist who built his own instruments – showed him the ropes. Hans taught Caspar how to manipulate the workings and mechanics of the guitar. Caspar’s left-handed instrument is less of a nod to left-handed Hendrix and more of a technical improvement to Caspar’s own playing, allowing for a stronger low end, better access to the volume control, and the vibrato bar, all of which gives CBM’s music an unparalleled dynamic range.
Caspar Brötzmann Massaker’s music is resoundingly singular. Ultra heavy riffs and beats, ominous tribal chants and a raw physical force is conjured up by these three sinister and proud minds of their era. Their unhinged, unified stream of energy is captured on several records but much more it is to be enjoyed live.
https://youtu.be/efm2hBcWwdg?si=RoA41gWD5BhexaLm
https://youtu.be/WEzTrYLO7WI?si=TUuS_h_E87aLVw5N
 
Conny Ochs
Normalerweise würde hier eine Kurzbiografie und ein Text mit jeder Menge Hype-Vokabular stehen, um die neue Platte von Conny Ochs vollmundig anzupreisen. Mit seiner nunmehr 10. Platte für Exile On Mainstream (die ‘Suiciety’ Single und das Trialogos-Album “Stroh zu Gold” einfach mal mitgezählt) braucht Conny wohl weder eine Einführung, noch eine oberflächliche Bejubelung. “Troubadour” würde das auch nicht gerecht, denn selten hat man den in Deutschland und Italien lebenden Künstler so reduziert, deep und nahbar erlebt. Die Platte ist eine Hinwendung zu seinen Wurzeln als Solokünstler, der mit spärlicher Instrumentierung und bedingungsloser Ehrlichkeit ganze Kathedralen mit Emotionen füllen kann. Somit ist “Troubadour” auch die Erinnerung and die beiden ersten Werke “Raw Love Songs” und “Black Happy” ohne jedoch irgendwie retrospektiv zu sein. Und da sind wir schon wieder – bei Erklärungsversuchen und knietief in etablierten Promo-Strukturen. Tatsächlich hat die Platte mehr mehr verdient und deshalb folgt hier eine ausführliche Beschreibung des Künstlers selbst, die wir unkommentiert stehen lassen möchten:
Meine Idee war, ein Album zu machen, das den minimalistischen Ansatz von Raw Love Songs und Black Happy aufgreift, aber zugleich das widerspiegelt, was ich heute erlebe. Konzerte sind für mich immer das Herz meiner Musik, deshalb wollte ich Stücke schreiben, die ich jederzeit und überall spielen kann – in Clubs, auf Festivals oder unterwegs, unter den geringsten Anforderungen. Ich hatte eine Platte im Kopf, die Raum zum Atmen und Zuhören bietet, damit man die Details der erzählten Bilder erkennen kann.
Vor Kurzem sprach ich mit einem Freund über neue Musik, und er meinte, es falle ihm schwer, ak-tuelle Veröffentlichungen noch wahrzunehmen, da viele von ihnen klanglich und kompositorisch immer ausufernder werden. Das muss nicht schlecht sein, aber es kann einen auch erdrücken.
Ich kann das nachvollziehen. Deshalb ist die neue Platte fast ein Anti-Statement zum dröhnenden Zeitgeist. Es ist ein leises, intimes Album, eine Erzählung der letzten zwei Jahre – Geschichten aus meinem Leben und dem Leben der Menschen, die meinen Weg gekreuzt haben. In diesem Sinne ist es ein klassisches Songwriter-Album. Der Gedanke, es TROUBADOUR zu nennen, kam ganz natürlich zum Ende der Produktion.
Die Platte ist auch eine Hommage an meine großen Songwriter-Vorbilder wie Townes van Zandt, Leonard Cohen, Elliott Smith, Dax Riggs und viele andere. Wenn ich ihre Musik höre, sind es vor allem die ruhigen Songs, die mich bis heute begleiten. Es ist diese besondere Intimität, die entsteht, wenn Musik genug Raum hat, sich zu entfalten. Ein Song wird dann mehr als nur eine kurze Flucht; er kann zu deinem eigenen Lied werden, wenn du genug Platz hast, dich einzulassen.
TROUBADOUR auch deshalb, weil der Titel beschreibt, was ich bin – unterwegs auf der Suche nach Liedern und dem Raum, sie zu singen und zu teilen. Es ist ein intimes Statement und eine Hommage an das, was ich liebe und den Grund, warum ich überhaupt angefangen habe, Musik zu schreiben: die Suche nach dem „Tower of Song“.
Da ist eine flüchtige Wahrheit in dem Moment, in dem ein gutes Lied uns wirklich erreicht, die Entfremdung und Verlorenheit überwindet und uns aufrichtet.
Für dieses Album habe ich wieder mit Thommy (Krawallo) zusammengearbeitet, mit dem ich diese Reise vor einigen Jahren begonnen habe. Von Anfang an war es unser Konzept, alle Tracks live und ohne Klick einzuspielen, möglichst ohne oder nur mit minimalen Overdubs. Einige Songs profitierten von ein paar zusätzlichen Spuren, aber insgesamt haben wir den gesamten Aufnahmeprozess so einfach wie möglich gehalten. Wir haben keinen Song später nachträglich bearbeitet – am Ende zählt nur der Moment. Den wollten wir einfangen.
Ich freue mich sehr darauf, die neuen Lieder live zu spielen, und bin gespannt auf die Reaktionen des Publikums. Ich hoffe, dass diese Songs denselben Raum zum Atmen und Ausgreifen bieten können, den sie mir gegeben haben.
(Conny Ochs, August 2024)
https://connyochs.bandcamp.com/album/troubadour