Die Punk/Hardcore-Institution A WILHELM SCREAM aus New Bedford, Massachusetts veröffentlicht mit „Partycrasher“ Mitte November ihr lang erwartetes viertes Album und das erste Full Length in sechs (!) Jahren: Ein vor technischer Raffinesse und bodenständiger Überambition strotzendes Monstrum, das zwischen den Eckpfeilern von Punk, Hardcore und Metal Komplexität und Eingängigkeit vereinigt wie kein zweiter. Somit kehrt eine der am härtesten arbeitenden Bands der Punkrockszene mit voller Breitseite und einer adrenalinbepackten Punktlandung zurück.
A WILHELM SCREAM haben in ihrer neunjährigen Bandgeschichte unzählige Welttourneen sowohl als Headliner oder an der Seite von szeneprägenden Bands wie Rise Against, Pennywise, Lagwagon oder Less Than Jake gespielt. „Partycrasher“ erscheint über kein geringeres Label als das in Gainseville, Florida ansässige Punkrock-Kult-Label No Idea (u.a. Hot Water Music, Against Me!). Wer nach der Jahrtausendwende auf der Suche nach intelligentem und melodie-affinen wie aggressivität-schürendem Punk/Hardcore mit Metallicks war, wurde mit den manischen Songstrukturen und dem charismatischen Organ von Leadsänger Nuno Pereira von A WILHELM SCREAM ohne Umschweife fündig. Eine Band, die dem gesichtslosen Show- Business mit ihrer idealistischen Verbissenheit und geistreichen, politischen Lyrics trotzt. Als eigenständige Alternative zu und ein Schmelztiegel aus Bands wie Propagandhi, Hot Water Music, Strike Anywhere und Strung Out. Nach ihrer Namensänderung 2004 von Smackin' Isaiah in A WILHELM SCREAM bereicherten sie in ihren Nitro Records-Jahren die hungrige Punkrock- Welt in dreifacher Form mit den fulminanten Alben „Mute Print“ (2004), „Ruiner“ (2005) und „Career Suicide“ (2007), die zum genreübergreifenden Brückenschlag wurden.
Bereits die 2009 über Paper & Plastik veröffentlichte selbstbetitelte EP zeigte, dass der Besetzungswechsel von Langzeitgitarrist Chris Levesque zu Mike Supina 2008 problemlos verkraftet wurde. Auch das massive Tourpensum (seit ihrem Europadebüt 2006 mit einem Dutzend Touren Dauergast!) wurde aufrecht gehalten. Bandmitglieder gründeten Familien, zogen in ihre neuen vier Wände. Selbst wenn ein Album in dieser Zwischenzeit Fehlanzeige war, so beschrieb diese Band über die ganze Zeit nur ein Wort: „unermüdlich“. Zeitsprung in das Jahr 2013: „Partycrasher“ makiert die erlösende Kulmination einer unermüdlichen zwei Jahre langen Jam Session und Studio-Zerreißprobe, bei der der schwingende Hammer gerade errichtete Soundlandschaften ernüchtert wieder einzureißen drohte. Bereits die selbstbetitelte EP produzierten A WILHELM SCREAM im Alleingang. Nach den jahrelangen Lerneinheiten vom legendären Genieduo Bill Stevenson (Descendents, Black Flag) und Jason Livermore in den Blasting Studios ist „Partycrasher“ nun der selbstsichere All-in-Zug.
Die Gitarristen Trevor Reilly and Mike Supina produzierten das Album abermals im Heimstudio Black and Blue von Trevors Dad Joe Reilly (mit Gitarre auf „Boat Builders“ zu hören). „Partycrasher“ ist ein stürmischer, verbissener Hochgeschwindigkeitsritt, der mit seinen pointierten 80er Jahre-Metal Soli-Exzessen keine Gefangenen macht („Ice Man Left A Trail“), sich aber gleichzeitig seine midtempo Sing Along-Phasen gönnt (die durch 7“- Veröffentlichungen bekannten „Boat Builders“ und „Number One“). Das Geheimnis von A WILHELM SCREAM: Auch wenn Gitarrist Trevor Reilly nach wie vor den Löwenanteil des Songwriting bewältigt, liefert Leadsänger Nuno essentielle frische Impulse im Songwriting und Gitarrist Mike Supina steuert ganze drei Songs bei. Einmal mehr führt die Band mit athletischen Verbiegungen am Griffbrett und einer präzisen, lebensmüden Rhythmusfraktion den Punkrockzirkus vor.
Zu jederzeit war und ist New Bedford das Kreativitätszentrum und die durch Familien und Freunde stützende Heimat war. Aber nicht zuletzt die loyale, internationale Fanbase ermutigte die Band die A WILHELM SCREAM-Geschichte fortzuschreiben. Dass sie nun stolzer Teil der No Idea- Familie sind, schließt ein weiteren Kreis: Nuno und Trevor krammten schon als Kids durch das No Idea-Roster, und vergötterten Hot Water Music und Dutzende weiterer Post-Core-Bands.